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Hansg�nther Heyme gibt es vor: Trauer
�ber Tauris, in der Freunde als Feinde gelten. Das Stuttgarter Barockorchester
greift diese Grundstimmung auf, intoniert pastos, vermittelt das Unbegreifliche.
Das Chorwerk Ruhr besteht unter Frieder Bernius auf vermeintlicher Rekonstruktion
eines "Barock-Klangs", irritiert durch das Fehlen Opern entsprechender
Gef�hlswelten, klingt "fizzy".
Und die Solisten der konzertanten Gluck-Auff�hrung schwanken zwischen
den divergierenden Auffassungen: Brigitte Gellers Iphigenie klingt wie
eine Oratorien-Rolle, Thomas Bauers Orest fehlt die Opern-B�hne: bei ihm
wird h�rbar, welche elementaren Gef�hle Glucks Musik evozieren kann!
Es bleibt unklar, welchen Stellenwert die konzertante Performanz im Kontext
des "Europ�ischen Festivals" haben soll: L�ste die geniale italienische
Produktion von Monteverdis "Popp�a" noch enorme Zustimmung aus, so bleibt
es bei dem faden nicht-kost�mierten Konzert bei h�flichem Applaus im l�ngst
nicht vollbesetzten Recklingh�user Festspielhaus. F�r 2003 ist eine Oper
gefragt, die existentielle Fragen aufwirft und die Realit�t modernen Musiktheaters
�berzeugend pr�sentiert. (frs) |
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