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Fakten zur Aufführung 

HOFFMANNS ERZ�HLUNGEN
(Jacques Offenbach)
12. April 2001


Volkstheater Rostock


GENIE IM LABOR

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Da steht in einer Krisenregion das Theater mit dem R�cken zur Wand, pr�sentiert einen "Hoffmann" h�chster konzeptioneller, �sthetischer, musikalischer und s�ngerischer Qualit�t - und bleibt vom lokalen Feuilleton und den Besuchern verlassen. Das Vorurteil der kulturfeindlichen Provinz findet Best�tigung!
Kundige Dramaturgie und pfiffige Regie beziehen sich auf das authentische Offenbach-Material (verzichten damit auf die "Spiegel-Arie") und verlegen das K�nstler-Drama in die Spannungen zwischen Phantasie und Realismus sowie Alkohol und Muse, stattfindend im psychomedizinischen Menschenlabor. Die drei Mittelakte werden szenisch zu Metaphern des Hoffmanischen Bewusstseins, im Mittelpunkt steht das erotische Verlangen der Muse nach Hoffmanns Liebe, die im Leiden endet: Hoffmanns Irrungen als Drogenabh�ngiger beenden seinen Weg als Dichter. Anja S�ndermann entwickelt nicht nur ein seelen-analytisches Regiekonzept sondern pr�sentiert ein Bewegungstheater demonstrativer K�rperlichkeit voller kommunikativer Br�che.
Manfred Breitenfellner baut dazu eine imaginative B�hnenlandschaft, die mit Spiegelkabinett, begrenzenden W�nden und wiederkehrenden Elementen Gelegenheiten f�r permanente B�hnenkommunikation bietet.
Frank Cramer leitet die Norddeutsche Philharmonie Rostock zwar sehr partitur-orientiert, l�sst den Offenbachschen Melodien viel Raum - das gewinnt sogar in der etwas dumpfen Akustik des Volkstheaters im Zusammenspiel der Instrumentengruppen an viel Esprit - und l�sst die vorz�glichen S�nger nicht allein.
Andrea H�cht ist eine ergreifende Muse; Carsten Sabrowski beeindruckt als Lindorf und Co.; Sabina Martin, Masako Goda und Penke Christowa �berzeugen als Antonia, Olympias Stimme und Giulietta auch darstellerisch. Mathias Schulz gibt einen auch stimmlich suchenden Hoffmann. Faszinierend das Engagement des Ensembles in gesanglicher Expressivit�t und schauspielerischem Enthusiasmus vor halb gef�lltem Haus, das allerdings am Schluss geradezu enthusiastische Zustimmung ausdr�ckt.
Mit solchen Produktionen, der Expo-Produktion von Slonimskis "Meister und Margarita" sowie Telemanns "Pimpione", erringt das Volkstheater Rostock �berregionale Zustimmung - vielleicht mit R�ckwirkung auf das ignorante n�here Umfeld. (frs)