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Alte Mythen - affirmativ
"Erf�llt die W�nsche der G�tter ohne zu fragen" - das ist die affirmative
Botschaft der neuen Oper des britisch-indischen Param Vir. Die Leiden
der vom Apollo vergewaltigen Creusa reduzieren sich auf Ions Frage nach
seinem Vater. Euripides missverstanden. Die Stra�burger Opera national
du Rhin bem�ht sich um eine attraktive Pr�sentation.
Das Orchestre symphonique de Malhouse intoniert unter Michael Rafferty
die konventionelle Moderne im Stil der 70er Jahre tapfer, beeindruckt
durchaus durch satte Streicherkl�nge und Trompetenekstasen - doch Emotionalit�t
bleibt eine Behauptung.
Die Regie Michael McCarthys verk�rzt den griechischen Mythos auf die Allmacht
der G�tter ohne emotionalen Bezug zu aktuellen Problemen. Ebenso steril
die sparsamen Sielfl�chen mit variabler Lichtwand von Simon Banham.
Die Solisten (Michael Bennett, Rita Cullis, Graeme Danby) beweisen stimmliche
Kompetenz, haben aber wenig Chancen zur Brillanz bei andauerndem deklamatorischen
Singen. In der dichten Atmosph�re des ausverkauften Hauses lauscht ein
aufmerksames Publikum geduldig, der h�fliche Applaus zeigt jedoch keine
Begeisterung f�r das dr�ge Konversationsdrama mit antiquierter Botschaft.
Diese Koproduktion mit den Berliner Festspielen und dem Music Theatre
Wales l�sst das Publikum unber�hrt zur�ck, Emp�rung ob der reaktion�ren
"Botschaft" bleibt den folgenden Diskussionen vorbehalten. (frs) |
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