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Virtute et Affetto
Monteverdis Orfeo als Spiel des archetypischen Verlusts, der als existenziell
empfunden wird, Erhabenheit der Gef�hle eingebettet in Verweise auf den
ewigw�hrenden Alltag, mit einem gurten Schuss selbstverst�ndlichen Humors
- das ist Joachim Schl�mers �berw�ltigend umgesetztes Konzept einer "Menschheitskom�die".
Katrin Bracks B�hne mit flexiblen Trib�nen aus Naturholz schafft die angemessenen
�berschaubaren Spielfl�chen mit genutzten M�glichkeiten zur effektvollen
Lust am Spiel.
Die Mischung historischer mit aktuellen Instrumenten des Staatsorchesters
Stuttgart ergibt unter Jean-Claude Malgoire einen raumf�llenden Klang
von bezwingender Intensit�t.
Kobie van Rensburg singt als Orfeo eine Riesenrolle: agil in der Phrasierung,
zu Herzen r�hrend in den lamenti, Helga Ros Indridadottirs Euridice bleibt
die melancholische Harmonik der entscheidungslosen Frau, w�hrend Irena
Bespalovaites Musica eine szenenbeherrschende Figur voller emphatischer
Kraft erscheint.
Das Stuttgarter Publikum - der au�ergew�hnlichen Qualit�t nicht nur dieser
Auff�hrung bewusst - folgt der Performance der Sonderklasse aufmerksam,
applaudiert begeistert. (frs) |
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