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Dass Christine Sch�fer eine h�chst
eindrucksvolle Opern-S�ngerin ist, muss sie nicht demonstrieren; dass
sie aber eine Lieds�ngerin h�chsten Grades ist, war bislang Eingeweihten
bekannt: doch ihre Schubert-Interpretation �bertrifft alle Erwartungen.
Seidenweiches Timbre, gehauchte piani voller Stimmkraft, souver�ne H�hen
ohne Sch�rfen, Phrasierungskunst ohnegleichen. �berindividuelles Leiden
am eigenen Schicksal und am Schmerz der Welt interpretiert die sympathische
S�ngerin zur�ckhaltend-intensiv mit aller Hingabe. Zu Tr�nen r�hrend eindrucksvoll!
Irwin Gage, der hocherfahrene Lied-Begleiter, agiert am vortrefflich klingenden
Fl�gel �u�erst r�cksichtsvoll, ist aber nicht nur sensibler Pianist, sondern
auch kompetenter Interpret der schubertschen Gef�hlswelten. Ein wunderbar
sensibler und intonationssicherer Pianist!
Doch meinten die Veranstalter, diese herzzerrei�ende Pr�sentation des
einmaligen Menschheitsdramas reiche nicht aus. Sie verlegten die Szene
in der Schalthalle des Duisburger Landschaftsparks Nord in einen Boxring
(in den der Pianist klettert, sich mit Bier und Gurken versorgt), umgeben
von 20 mal 6 Meter gro�en Projektionsfl�chen, auf denen Meereswellen,
Menschengesichter, Rolltreppen, Flughafensituationen kommentierend das
Auditorium optisch beherrschen. Oliver Herrmann produziert technisch �berw�ltigende
Bilder von enormer Ausdruckskraft. Das ist ein Multimedia-Spektakel h�chster
Klasse - verdoppelt nicht die emotionsgeladene Musik Schuberts, die �berw�ltigende
Interpretation Christine Sch�fers, das intensive Pianospiel Irwin Gages
- nein: es konkurrieren zus�tzliche optische Elemente gegen invers wirkende
Musik. So wird das eigentlich stille Erleben zum lauten Event.
Das zum Teil weit angereiste Publikum - die RuhrTriennale findet sensationellerweise
schon im ersten Anlauf exzeptionelle Resonanz! - l�sst sich faszinieren,
dankt Christine Sch�fer mit einem Beifall, der von Herzen kommt! (frs)
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