|

Die Faszination der Musik Huub Kerstens'
liegt in der Mischung von Orchesterklang und Schlagzeugeffekten und irisierendem
elektronischen sound, von S�ngerstimmen als Parlando, Kopfstimme, fast
ariosen Passagen und akustisch verst�rkten Einspielungen. Das erinnert
an Peter E�tv�s Tri Sestri, ebenfalls von der wagemutigen holl�ndischen
Nationalen Reisopera pr�sentiert.
Thierry Fischer leitet das Nederlands Balletorkest in Abstimmung mit der
Tonabteilung h�chst souver�n, musikalische Effekte mit den komplizierten
Anforderungen an die Solisten verbindend.
Auf der B�hne agieren Roberto Salvatori als realpolitischer Kreon, Julius
Best als r�ckw�rtsgewandter �dipus, Elizabeth Vaughan als hilflose Iocaste,
Roger Smeets als Mythen-Theseus und Susan Narucki als Zukunfts-Hoffnung
Antigone sowie das gesamte Ensemble nicht nur vokal kompetent, sondern
auch darstellerisch bezwingend, was auch und vor allem f�r den Koor van
de Nationale Reisopera gilt!
Auf der requisitenfreien offenen B�hne im d�steren Licht von Mirjam Grote
Gansey - die auch die antikisierenden Kost�me entwarf - entwickelt sich
das Welttheater aus dem Geist der griechischen Trag�die.
Peter de Nuyl hat Sophokles-Texte in ihrem mythologischen Zusammenhang
dramatisch packend neu kombiniert - und immer wieder konterkariert. Da
gibt es keine Abh�ngigkeit vom "ewigen Schicksal", aber es bleibt die
Verst�rung aller Beteiligten und die Hoffnung auf einen Ausweg aus ewigem
Morden und permanentem Unheil.
Ein gespannt folgendes Publikum in der Utrechter Stadsschouwburg (auch
in Hengelo, den Bosch, Eindhoven, Rotterdam und Amsterdam) akzeptiert
das moderne Musikdrama �u�erst respektvoll. (frs) |
 |