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hierzu bitte auch den Kommentar zum Malta Opera Festival
Cool
Das operalaboratori Palermo verbl�fft zum Malta Opera Festival mit einem
konsequent dekonstruierten "Giovanni", intellektuell reflektiert auf h�chstem
Gesangs-Niveau. Mauro Avogadro inszeniert ein beil�ufiges Spiel kontroverser
Wertvorstellungen - moralischer, religi�ser, gesellschaftlicher.
Gespielt wird auf der kleinen B�hne vor variablen grauen Stellw�nden,
die im ersten Akt wenig zur Deutung beitragen - im zweiten allerdings
mit ihren Verweisen auf die italienischen Filme der 60er Jahre werden
die Absichten evident: Don Giovanni markiert einen Marcello Mastroianni
mit wei�em Schal, der sich selbst etwas vorspielt, sich um seine Umwelt
seziert, am Ende in die Anstalt abgeschoben wird: ein faszinierender Schluss!
Unter Michael Laus spielt das Orkestra Nazzjonali einen erfrischenden,
nachdenklichen Mozart; alle Instrumentengruppen beweisen aufmerksame Kompetenz.
Das junge S�ngerensemble der operalabaroratori beeindruckt enorm: da wird
intensiv Beil�ufigkeit "demonstriert" und da begl�cken wunderbare Stimmen:
Lydia Larnana als ambivalente Elvira gl�nzt mit wunderbarem Timbre; Natasa
Katai ist eine durchaus mutige Anna: Nunzio Galli gelingt ein gediegener
Ottavio, Lorena Scarlata und Vincenzo Taormina geben ein kontroverses
Paar Zerlina/Masetto; Giovanni Bellavias Leporello interpretiert den ungeb�rdigen
Diener mit sicherem Bariton; Maurizio Lo Piccolos Bass gibt dem Commendatore
feste Statur; und der Giovanni Ugo Guagliardos besticht durch l�ssig-cooles
Spiel und nuancenreiches Singen.
Das Festspielpublikum folgt einigerma�en verst�rt, bleibt aber ruhig;
erst beim Schlussapplaus setzen sich - unter Anf�hrung der unvermeidlichen
�sterreichischen "Opernspezialisten" ("Gsungn habns ganz n�tt") - die
Buhs gegen die Regie durch. Schade! (frs) |
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