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Der Rigoletto Roderich Earles spiegelt
die Tragik des Verfluchten mit intensiver Gesangskunst, Evan Bowers singt
den sexomanischen Duca voller Italianita, Machteld Baumans ist eine gequ�lte
Gilda mit packenden Emotionen, virtuos ihr weicher Sporan, seidenweich
die leidenden H�hen; dazu ein fulminanter Mikhail Milanov als m�rderischer
Sparafucile.
Oliver Tambosi zeigt den Duca als Psychopathen, der Frauen hasst und sie
erniedrigt - umgeben von einer l�sternen G�nstlingsclique als widerliche
Sex-Fetischisten. Gilda ist Opfer dieses Ungeheuers und ihres lieblosen
Vaters; wie angeekelt verweigert Rigoletto Gilda nach ihrer Sch�ndung
den intimen Trost - Gilda liegt auf einer roten Stoffbahn wie in einer
riesigen Blutlache.
Blutiges Rot beherrscht in Vorh�ngen, Kost�men, Bodenbrettern das imaginative
B�hnenbild Frank Philipp Schl�ssmanns - die hilflose Gilda erniedrigt
in einer Atmosph�re blutiger Gewalt.
Das Brabants Orkest betont die Abgr�nde der Musik Verdis, spielt unter
Ivan Anguelov auch die heiklen Drei-Viertel-Takte mit der n�tigen Ansatzlosigkeit.
Das Publikum in Venlo zeigt sich den eruptiven Ausbr�chen und den drastischen
Erniedrigungsszenen mit ihrer deprimierenden Weltsicht mehrheitlich kaum
gewachsen, applaudiert zum falschen Moment, nutzt die viel zu lange Umbauphase
vor dem "Herbergs-Akt" zu unbefangenem Plausch. Am Schluss allerdings
geradezu frenetischer Applaus. (frs) |
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