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Fakten zur Aufführung 

G�TTERD�MMERUNG
(Richard Wagner)
22. Februar 2003


Wiener Staatsoper



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Fulminantes Musikdrama
Von Franz R. Stuke

Es kommt vor: das schl�ssige Regiekonzept tr�gt, das Orchester ist hochpr�sent, die Solisten befinden sich in Hochform - darstellerisch und stimmlich -, die B�hne wird zum imaginativen Handlungsort, und das Publikum nimmt das gl�ckhafte Angebot kritisch-bedingungslos an. Adolf Dresens 93er Konzept geht mit den Wechseln statischer und theatraler Effekte als eschatologisches Drama mit archaischer Wucht voll auf. Die geometrischen B�hnenfiguren Herbert Kapplm�llers entsprechen dem "offenen Kunstwerk", bieten Gelegenheit zur Assoziation eigener Menschenbilder.

Donald Runnicles dirigiert das Orchester der Wiener Staatsoper vom donnernden Pathos der Crescendi �ber nachdenkliche Parlandi zu elegischem Brio; aber sogar bei einem so au�ergew�hnlichen Orchester wird deutlich, wie verdammt schwer es ist, Horn zu blasen.

Das Ensemble gl�nzt mit den Dissonanzen und dem Schweigen des Entsetzens. Christian Franz beweist seine sensiblen Heldentenor-Qualit�ten als Nachfolger der Kollo, Schmidt, Jerusalem. Luana de Vols Br�nhilde verk�rpert Liebe, Leidenschaft, Rache, Endzeitstimmung in Vollendung, stimmlich auf h�chstem Niveau! Mikoko Fujimuras Deb�t als Waltraude wird zum bejubelten Triumph. Kurt Rydl beherrscht als Hagen die Szene, sein �berw�ltigender Bass-Bariton fasziniert mit enormer Ausdruckskraft. Ricarda Merbeths Gutrune und Geert Smits' Gunther bew�ltigen ihre von der Regie zur�ckgenommenen Rollen typgerecht. Oleg Bryjaks Alberich hat gegen seinen Sohn sowohl darstellerisch als auch stimmlich wenig Chancen. Die Auftritte der Nornen und - vor allem - der Rheint�chter sind Glanzpunkte eines fulminanten Musikdramas, zudem nicht zuletzt der Staatsopern-Chor unter Ernst Dunshirn durch konzentrierte Pr�senz wesentlich zum au�ergew�hnlich gelungenen Abend beitr�gt.

Entsprechend reagiert das Staatsopern-Publikum, die gewohnte Mischung aus Stehplatz-Experten, altgedienten Stammbesuchern und repr�sentations-orientierten Touristen (da scheint es der Staatsopern-Direktion tats�chlich gelungen zu sein, das st�rende Fotografieren abzustellen!) - wohlkalkulierte Abstufung der begeisterten Zustimmung.