|

Das mittelalterliche Epos Hartmann
von Aues - die Rettung des desolaten Ritters Heinrich durch die Selbstopferung
der Elsa und das Wunder der Erl�sung - wird in der Version Tankred Dorsts
zur Reise ins "lange selige Leben" - f�r alle! Das Dorst-Libretto wird
von Ernst-August Kl�tzke in Formen "musikalischer Ikonographie" umgesetzt:
im Kammerorchester pointillistisch auf die Instrumente verteilt, f�r die
S�nger auf Sprache und melodie-vermeidenden Sprechgesang reduziert - ohne
Emotion.
Enrico Delamboye dirigiert die 15 Musiker des Orchesters sehr pr�zis,
die klar artikulieren, ohne die Gelegenheit zu haben, Kontinuit�ten zu
vermitteln; sie kommunizieren vorgegebene Partitur-Konstruktionen.
Das S�nger-Ensemble hat keine Chance zur Pr�sentation s�ngerischer Kunst;
doch nehmen Katrin Heinz als m�dchenhafte Elsa und Norbert Schmittberg
- er hat den Heinrich bereits in Dews Dortmunder Historienbild nach Pfitzner
gegeben - mit einf�hlsamem Spiel und ad�quater Intonation f�r die Personen
ein, ebenso wie das kompetente Ensemble Wiesbadens.
Iris Gerath-Prein l�sst die Solisten expressiv agieren in einem assoziativ-konstruierten
B�hnenbild von Florian Etti und kalkulierten Lichteffekten (Wolfgang Kaeppel).
Das Premierenpublikum im kleinen Haus reagiert zur�ckhaltend-h�flich auf
die Urauff�hrung zum Abschluss der Intendanz Achim Thorwalds. Doch ist
allen klar - wie auch schon dem Komponisten im hervorragend aufbereiteten
Info-Material - dass eine Weiterentwicklung der Lachenmannschen Innovationen
des Musiktheaters nicht zu erwarten war. Ein weiteres Experiment eben,
notwendig, aber nicht erfolgreich. (frs) |
 |