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Leblos
Von Franz R. Stuke
Auf einer gestuften B�hne mit beherrschenden Zentralelementen (Thron,
Kneipentisch, Kreuz) stehen Protagonisten ziemlich hilflos herum. Dem
Regisseur Sandor Palsco f�llt wenig ein, Verdis dramatische Musik in B�hnenaktion
umzusetzen.
Das Orchester der Ungarischen Oper Budapest - offenbar ein Produkt des
Tausendsassas Roland Bader - lebt von "der Lunge des Orchesters", den
flexiblen Streichern, Holzbl�sersoli klingen sch�n, schaffen Atmosph�re;
dagegen wirkt das Blech unmotiviert brachial. Ansonsten dirigiert Ferenc
Nagy unentschieden, was die Verdi-Pr�sentation und die angemessene S�ngerbegleitung
betrifft.
Mit Maria Ardo ist als Leonora ein eher zierlicher Sopran zu h�ren, dem
es an Kraft in den Tiefen mangelt. Der Alvaro Gurgen Ovsepiens ist ein
heller Kavalierstenor, der unter Intonationsproblemen leidet. Dagegen
beeindruckt Tomas Clementis mit sonorem Bass als ruhender Guardian. Und
Jutta Bokor gibt mit ihrem geschmeidigen Mezzo eine stimmlich pr�sente
Preziosilla.
Das Gebotene - nicht die Sensibilisierung f�r Gef�hle! - wird vom aufmerksamen
Wittener Publikum respektvoll begleitet und entsprechend applaudiert.
Man m�chte gern wissen, welche Vergleichsm�glichkeiten die Opernfreunde
haben: sind sie Besucher der umliegenden Opernh�user in Hagen, Essen,
Dortmund, Gelsenkirchen? |
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