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Minimal
Das Gastspiel der Staatsoper Lodz im pr�chtig gef�llten Wittener Saalbau
ger�t zu einer entt�uschenden Demonstration minimaler Opernmittel, "Oper
vom Flie�band" wie es im gro�formatigen, aber inhaltsschwachen Programmheft
hei�t. Dort sind auch Regisseur und B�hnenbildner nicht genannt. Aber
es waren auch wohl nur Stellproben erforderlich, um die Darsteller zu
positionieren und wechselnde Holzfiguren �ber die B�hne zu ziehen.
Roland Bader dirigiert die Kammerphilharmonie Lemberg wie gewohnt routiniert,
ohne exaltierte Tempi, aber auch ohne Leidenschaft f�r Donizettis Ingenium.
Das Lodzer S�ngerensemble vermag stimmlich zu �berzeugen: Dorota Wojcik
gibt eine belcanto-sichere Adina, Dariusz Pietrzykowski einen Nemorina
mit sch�nem tragf�higen Tenor, der Bariton Jaroslaw Breks als Belcore
h�lt Vergleichen ohne weiteres Stand, und der Dulcamara Bogdan Kurowskis
�berzeugt in bester Buffo-Manier - h�tte doch nur eine einigerma�en kreative
Regie ihnen die Chance zum Ausleben zweifellos vorhandener Spielfreude
gegeben!
Das dankbare Wittener Publikum goutiert den Donizetti-Gesang, doch werden
leise Bedenken an der allzu sparsamen Ausstattung laut. Hoffentlich beginnt
hier nicht ein bedauernswerter Trend zur�ck in die 90er Jahre mit den
�rmlich zusammengeschusterten polnischen Opern-Tourneen. Wenn "Staatsoper"
angek�ndigt wird, sollte auch "Staatsoper" zu erleben sein. (frs) |
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