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Das Inszenierungs- und Musik-Konzept
der W�rzburger Carmen vermeidet alle veristischen Assoziationen, betont
das individuelle Leiden. Angela Brandts Regie bleibt nicht-authentisch,
verliert sich in beliebigen Konstellationen.
Christopher Wasmuth dirigiert das Philharmonische Orchester W�rzburg lyrisch-verbindlich,
vermeidet explosive Leidenschaftlichkeit, bleibt fade.
Bogen, Treppen, Br�cken von Harald B. Thor bilden optisch ansprechende
Spielr�ume, werden jedoch nicht dramatisch genutzt.
Die Absage an gesellschaftliche Radikalit�t pr�gt die unausgewogene darstellerische
Leistung der Protagonisten und deren stimmliche Performanz: leidenschaftslos,
ohne Imagination und vokale Ausbr�che. Barbara Sch�ller ist eine "brave"
Carmen, Gilbert Mata ein farblos-verlorener Jose und auch der Escamillo
Young-Joo Kims gewinnt weder darstellerische noch stimmliche Kontur.
Die "brave" Auff�hrung wird vom ebenso unaufgeregten Publikum h�flich
akzeptiert. Fragt sich, ob das W�rzburger Theater nach allen Existenz-Querelen
den Biss verloren hat. (frs) |
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