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Archetypen
Johannes Weigand inszeniert im Achim-Freyer-Stil: orientiert an commedia
dell'arte-Strukturen gibt er Gelegenheit, archetypische Figuran als Repr�sentanten
menschlicher M�glichkeiten zu erleben.
Dazu hilft das assoziationsstiftende B�hnenbild von Moritz Nitsche: vier
variabel klappbare Wandelemente schaffen faszinierende Raumillusionen.
Martin Braun spielt mit dem gut aufgelegten Sinfonieorchester Wuppertal
kammermusikalisch verhalten, setzt auf das perfekte Zusammenspiel der
Instrumente.
Das S�ngerensemble ist perfekt auf Belcanto eingestellt - also ohne martialisches
Stimmenausstellen, daf�r mit Sensitivit�t in den Koloraturen und eleganten
Fiorituren: Elena Fink als bezaubernd-listige Rosina, Dariusz Machej als
tappernder Bartolo, Edgardo Zayas als stets angeleiteter Almaviva und
Kay Stiefermann als omnipr�senter Figaro - ein Schmankerl: Andreas Heichlingers
La Calunia mit imaginativem Schattenspiel.
Positiv erstaunlich: das zur Renovierung anstehende Opernhaus - ein Dokument
der 50er Jahre - ist vollbesetzt und - ein v�llig neues Wuppertal-feeling
- total enthusiasmiert. Ob das gebeutelte Haus rechtzeitig sein Publikum
gewonnen hat? Es scheint so! (frs) |
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