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Ideendrama
Mozarts schwebende Musik bestimmt mit ihrer emotionalen Hintergr�ndigkeit
das irritierende Geschehen der Cosi: Unter Martin Braun beweist das Sinfonieorchester
Wuppertal seine M�glichkeiten intensiven Zusammenspiels.
Die inspirierte Inszenierung Sebastian Hirns greift bewunderswerterweise
Anregungen Achim Freyers auf, zeigt die selbstqu�lerischen Versuche der
Protagonisten extrem intensiv und l�sst eine Gruppe zirzensischer Figuren
� la Fellini kommentierend agieren.
Ulrich Leitners abstrakte Konstruktion einer wei�en Wand mit absinkendem
Riesen-W�rfel als Symbol des unm�glichen Podests, auf dem die unreflektierte
Liebe "stirbt", l�sst Platz f�r die Interpretation der Zuschauer.
Faszinierend die verzweifelt-zweifelnd-hingebungsvolle Fiordiligi von
Melba Ramos: eine S�ngerin mit eminenter Ausstrahlung und ungemein ausdrucksvoller
Stimme! Edgardo Zayas setzt seinen flexiblen Tenor als hin- und hergerissener
Ferrando fulminant ein. Mit Michaela Mehring gastiert eine muntere Dorabelle;
Peter Bording ist ein kraftvoll-konkurrierender Guglielmo, Raimund Fischer
ein eher betr�gerisch-getriebener Alfonso und Sung Mi Kim eine m�dchenhaft-�bert�lpelte
Despina.
Im baulich desolaten Wuppertaler Opernhaus geht ein ungemein aufmerksames
Publikum engagiert mit, spendet standing ovations f�r ein wahrlich aufw�hlendes
Drama der Idee des Paradies-Verlustes durch experimentelles Denken. (frs)
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