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Fakten zur Aufführung 

DON GIOVANNI
(Wolfgang A. Mozart)
29. September 2001
(Premiere)


Wuppertaler B�hnen - Opernhaus


SKANDAL ZUM NEUBEGINN

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Nach einem Ausstattungs-Overkill, nicht eingel�sten Regie-Ideen und lahmender Musik kam es, wie es kommen musste: Nach dem "gnadenlosen Hick-Hack der letzten Schillerspielzeit" (Volksb�hne) gegen eine " '�sthetik', mit der der Wuppertaler Opernfreund .... nicht anzufangen wusste" (ebd.) protestierte das Publikum gegen Regie und B�hne einer indiskutablen Don-Giovanni-Pr�sentation.
So weit, so bekannt - und diesmal auch zurecht!!
Skandal�s: Regisseur Niels-Peter Rudolph provozierte gestenreich als wahre "Rampensau" das buhende Publikum, erntete daf�r gellende Pfuis!
Gl�ck hatte bei den Protestierenden der total uninspirierte Taktschl�ger George Hanson, dem es in keinem Moment gelang, auch nur einen Hauch mozartschen Ingeniums zu vermitteln.
Bei den Solisten f�llt die Einsch�tzung schwer: sie sind Opfer des verkorksten Regie-Konzepts, gelangen nur in seltenen Szenen zu zwischenmenschlicher Dichte und singen offenbar gegen ihre eigene Vorstellung - Ausnahmen: der spielfreudig-quirlige Florian Boesch als gnadenlos verfolgter Outcast, und die erfrischend lebensnahe Zerlina von Elena Fink. Dabei lassen sowohl Melba Ramos, Kristen Strejc und Raphael Pau� (Anna, Elvira, Ottavia) als auch Luca Pisaroni und Thomas Laske (Leporello, Masetto) erkennen, wie sie Mozart singen k�nnen!
Gro�spurig k�ndigt Niels-Peter Rudolph ein psychoanalytisch-soziologisch-dramaturgisch-musikologisch begr�ndetes Konzept an - aber die eklektisch zusammengebastelte Konstruktion der Dekonstruktion eines Werks ist eine Sache, die theatrale Wirklichkeit eine andere. Und da ist eben mit platter "Gesellschaftskritik" nichts zu holen - zumal wenn ein mit Details �berbordendes B�hnenbild (Silke Kosb�) mit szenischen Provokationen der 70er hantiert (Lichterketten, Muttergottes-Statue, Akteure im Freizeitlook) und einen multifunktionalen Kubus mit variablen R�umen auf der Drehb�hne wild kreiseln l�sst. Dazu kommen Geschmacklosigkeiten (die Leiche des Komturs wird ausgewickelt, Don Giovanni von Ottavio kastriert) und aberwitzige Einf�lle wie die Comic-Figur der Statue. Alles in allem: eine schlimme Pleite, geschuldet einer lapidar umgesetzten nicht zu Ende gedachten Inszenierungs-Idee!
Das Wuppertaler Publikum war offensichtlich gewillt, einen "Erfolg" zu erleben; aber schlie�lich brachen die D�mme: Rudolph hatte seinen Auftritt! Doch das Fatale: sorgten in der letzten Spielzeit die Ewiggestrigen f�r miese Stimmung, so traf dieser Giovanni die Neugierigen mitten ins erwartungsfrohe Herz! (frs)