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Nach einem Ausstattungs-Overkill,
nicht eingel�sten Regie-Ideen und lahmender Musik kam es, wie es kommen
musste: Nach dem "gnadenlosen Hick-Hack der letzten Schillerspielzeit"
(Volksb�hne) gegen eine " '�sthetik', mit der der Wuppertaler Opernfreund
.... nicht anzufangen wusste" (ebd.) protestierte das Publikum gegen Regie
und B�hne einer indiskutablen Don-Giovanni-Pr�sentation.
So weit, so bekannt - und diesmal auch zurecht!!
Skandal�s: Regisseur Niels-Peter Rudolph provozierte gestenreich als wahre
"Rampensau" das buhende Publikum, erntete daf�r gellende Pfuis!
Gl�ck hatte bei den Protestierenden der total uninspirierte Taktschl�ger
George Hanson, dem es in keinem Moment gelang, auch nur einen Hauch mozartschen
Ingeniums zu vermitteln.
Bei den Solisten f�llt die Einsch�tzung schwer: sie sind Opfer des verkorksten
Regie-Konzepts, gelangen nur in seltenen Szenen zu zwischenmenschlicher
Dichte und singen offenbar gegen ihre eigene Vorstellung - Ausnahmen:
der spielfreudig-quirlige Florian Boesch als gnadenlos verfolgter Outcast,
und die erfrischend lebensnahe Zerlina von Elena Fink. Dabei lassen sowohl
Melba Ramos, Kristen Strejc und Raphael Pau� (Anna, Elvira, Ottavia) als
auch Luca Pisaroni und Thomas Laske (Leporello, Masetto) erkennen, wie
sie Mozart singen k�nnen!
Gro�spurig k�ndigt Niels-Peter Rudolph ein psychoanalytisch-soziologisch-dramaturgisch-musikologisch
begr�ndetes Konzept an - aber die eklektisch zusammengebastelte Konstruktion
der Dekonstruktion eines Werks ist eine Sache, die theatrale Wirklichkeit
eine andere. Und da ist eben mit platter "Gesellschaftskritik" nichts
zu holen - zumal wenn ein mit Details �berbordendes B�hnenbild (Silke
Kosb�) mit szenischen Provokationen der 70er hantiert (Lichterketten,
Muttergottes-Statue, Akteure im Freizeitlook) und einen multifunktionalen
Kubus mit variablen R�umen auf der Drehb�hne wild kreiseln l�sst. Dazu
kommen Geschmacklosigkeiten (die Leiche des Komturs wird ausgewickelt,
Don Giovanni von Ottavio kastriert) und aberwitzige Einf�lle wie die Comic-Figur
der Statue. Alles in allem: eine schlimme Pleite, geschuldet einer lapidar
umgesetzten nicht zu Ende gedachten Inszenierungs-Idee!
Das Wuppertaler Publikum war offensichtlich gewillt, einen "Erfolg" zu
erleben; aber schlie�lich brachen die D�mme: Rudolph hatte seinen Auftritt!
Doch das Fatale: sorgten in der letzten Spielzeit die Ewiggestrigen f�r
miese Stimmung, so traf dieser Giovanni die Neugierigen mitten ins erwartungsfrohe
Herz! (frs) |
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