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Fakten zur Aufführung 

DER TÜRKE IN ITALIEN
(Gioacchino Rossini)
19. März 2004


Wuppertaler B�hnen (Schauspielhaus)




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Glitzer

Belcanto-Zauber, das Markenzeichen der Wuppertaler Oper in unbehausten Zeiten: Das gesamte Ensemble beherrscht die exaltierte Spielweise und vor allem das glitzernde Singen, mit gef�hlsbetonten L�ufen, perlenden Koloraturen und sicheren H�hen bei hoch melodischem Parlando. Elena Fink gibt eine brillant-eifers�chtige Fiorilla; Karolina Gumos eine zickige Kokotte Zaida; Dariusz Machej variiert den t�rkischen Selim mit einer Mischung von Macho-Klischee und unverstandenem Gef�hl; Kay Stiefermanns Geronio ist die Karikatur des alten betrogenen Ehemanns, Edgardo Zayas persifliert als Narsico den ewigen Liebhaber, und Thomas Laske verkn�pft als Dichter Prosdocimo sonor die Handlungsf�den.

Niels-Peter Rudolphs Regiekonzept ist dieser Glitzerwelt verfallen: es will kein Verst�ndnis f�r die Personen aufkommen, zu schweigen von Mit-F�hlen oder Mit-Leiden - gem�� dem Rossini-Vorurteil bleibt's beim hektischen Hin und Her ohne "Tiefgang".

Meentje Nielsens B�hne akzentuiert mit geringem Aufwand eine phantasievolle Spiel-Landschaft: Stra�e vor stilisierter Kulisse mit Nebenschauplatz vor dem Orchestergraben, ebenso wie Birgit Hamanns Kost�me unaufdringlich aktualisiert.

Das Sinfonieorchester Wuppertal folgt dem jungen Martin Braun in allen Tempowechseln, flexibler Dynamik und dezenten Crescendi mit Akribie, vermittelt - trotz mieser Akustik im Schauspielhaus - prima Rossini-Klang!

Das bergische Publikum ist offenkundig schwer zu begeistern, jetzt verst�rkt durch die Zukunftspessimismen ihrer Oper, rafft sich aber doch auf zu rauschendem Applaus. Aber was soll man sagen, wenn vor einem kunstsinnige Eltern versuchen, ihren niedlichen Kleinen unter Quengeln, Strampeln und Kr�hen die Geheimnisse von Eifersucht, Untreue, kaputter Ehe, interkultureller Differenzen, opernhafter Ambivalenz und differenzierten Belcanto-Singens erfahren zu lassen? Es gibt doch Spielpl�tze in Wuppertal. (frs)


Karten unter (0202) 5 69 44 44






Fotos: © Milena Holler