Rezensionen     Kommentare     News     Backstage     Befragung     Links     Kontakt     Impressum    Wir über uns
     

Fakten zur Aufführung 

COSI FAN TUTTE
(Wolfgang A. Mozart)
TV-Ausstrahlung 3sat
16. Dezember 2000


Oper Z�rich

PARADIGMAWECHSEL

Points of Honor                      

Musik

musiknote

Gesang

gesangnote

Regie

regienote

Bühne

buehnennote

Publikum

publikumsnote

Chat-Faktor

kwnote


Rezensionen-Archiv

Aufführungen nach Name
Aufführungen nach Ort


 
 

zurück       Leserbrief

Wer glaubt - und in unz�hligen Beispielen leidvoll erlebt hat -, dass Oper und Fernsehen inkompatibel seien, wird mit der TV-Version der Z�rcher Cosi hingerissen eines Anderen belehrt: Brian Large �bersetzt die nahezu ultimative B�hnenregie J�rgen Flimms, die imaginative Lichtregie und das kommunikative B�hnenbild Erich Wonders in ein ungemein dichtes Fernsehspiel. Mit der schier unfassbaren musikalischen Umsetzung mozartscher Virtuosit�t bietet Nikolaus Harnoncourt die Basis f�r die "singenden Menschen": Flimm inszeniert die Trag�die des naturwissenschaftlichen Paradigmawechsels als Absage an die zwischenmenschlichen Beziehungen mit eisigem Ende.
Weit weg von pseudo-psychologischen Erkl�rungen agieren die engagierten Solisten genauso traumatisch, wie es Musik und Regie vorgeben. Der Fernsehregisseur Brian Large nutzt alle M�glichkeiten, das intensive Spiel der bewundernswerten S�nger ins Bild zu setzen: Agnes Baltsa bietet eine absolut unerwartete Despina: vulg�r, karikierend, Lebensweisheit aussingend. Cecilia Bartoli fasziniert mit authentischem Mozart-Sound als Fiordiligi und vermittelt die hilflose Lebenslustigkeit in einem unbegriffenen Experiment - so wie der Stimmklang Liliana Nikiteanus als entt�uscht-kecke Dorabelle beeindruckt und die beiden m�nnlichen "Versuchspersonen" Oliver Widmer (Guglielmo) und Roberto Sacca (Ferrando) die fibrierenden Wechsel perfekt mit edlem Feuer intonieren. Der Don Alfonso Carlos Chaussons ist ein Dr. Mabuse der Oper, intrigant im Spiel, stimmlich ohne Makel.
Dem Kulturkanal 3sat ist f�r die brillante Umsetzung zu danken; doch sollte sich der Sender mehr M�he in Sachen Zuschauer-Information geben. Da fehlen im Fax-Abruf-Text viele Namen; da gibt es eine hausbackene Inhaltsangabe und da verbleiben die "Pressestimmen" als Jubeltexte - eine Inszenierungsanalyse findet sich nicht.
Bleibt zu hoffen, dass der Kanal �hnlich relevante Auff�hrungen ins Programm nimmt. (frs)